Das Living Lab startet in München

Was passiert hier eigentlich?

Gute Frage. Für die Antwort müssen wir allerdings etwas ausholen bzw. uns die Vergangenheit anschauen.

Die Unternehmensgruppe Derag agiert bereits seit über 60 Jahren im Immobilienmarkt und hat mit seinen verschiedenen Geschäftsbereichen höchste Expertise aufgebaut. Das Unternehmen zählt somit sicherlich zur OLD Economy.
Je breiter die Geschäfts- und Themengebiete jedoch werden, desto schwieriger wird die effiziente, schnelle und erfolgreiche Entscheidung. Das kann zu langen Diskussionen führen, Gemüter zermürben und Prozesse extrem ineffizient gestalten.

Die Derag agiert traditionell in Märkten und mit Produkten die viel Zeit beanspruchen, hat schon extrem viele Immobilien gebaut und muss Entscheidungen ausführlich evaluieren bevor diese getroffen werden.
Eine traditionelles Unternehmen wie die Derag hat über Jahrzehnte Expertise aufgebaut und kennt den Markt und die Dienstleistungen aus jedem Blickwinkel. Die Derag ist Experte in dem was sie macht und was sie schon immer gemacht hat.

Der Markt hat sich in den 60 Jahren sicherlich auch schon mehrfach verändert und die Derag hat immer einen erfolgreichen Weg gefunden um sich diese Veränderung zum Vorteil zu machen und im Mittelstand zu etablieren.

Und dann kam das Internet.

Es entwickelte sich langsam und keiner wusste damals so genau was man damit anstellen kann. Heute wissen wir ein bisschen mehr, ein bisschen.
Angefangen mit diesen komischen Websites, die dem Hotelier angeboten haben die Zimmer provisionsbasiert zu verkaufen und die nicht wirklich ernst genommen wurden weil die Gäste ja anrufen, Faxe schicken oder einfach vorbei kommen.
Langsam wurde deutlich, dass diese blauen, gelben und roten Websites doch immer mehr Bedeutung und Umsatz bringen und keiner hat sich genau gefragt wieso und was das für Konsequenzen haben könnte. Klar, im Nachhinein leicht gesagt, aber trotzdem wahr.

Während sich die OTAs als zentraler, digitaler Vertriebskanal etablierten, ermöglichte das Internet weitere Effekte und Geschäftsmodelle: plötzlich wusste die ganze Welt wenn die Zimmerreinigung mal etwas übersehen hat, man musste als Direktor eine Unzahl an neuen Systemen lernen, Fotos haben eine ganz neue Bedeutung bekommen und die Mitarbeiter waren mehr mit Facebook beschäftigt als sich um den Gast zu kümmern.

Das Internet formte, und formt auch heute noch, unsere Gesellschaft in einem nicht zu ahnenden Ausmaß: Gen Y Spinnereien, Informations-Komplett-Transparenz, Social-Network-Sucht und noch viele mehr haben einen Einfluss, den wir heute noch nicht absehen können.

Gleichzeitig ermöglicht das Internet komplett neue Geschäftsmodelle. Und das macht das Internet relativ rücksichtslos in schnellen Schritten: altes Geschäftsmodell analysieren, kaputt machen und dann mit den neuen, digitalen Möglichkeiten neu zusammenbauen. Ganz schön disruptiv.

In dieser Zeit wurde auch die Capo Companies gegründet und besteht heute seit 5 Jahren am Markt. In dieser vergleichsweise kurzen Zeit hat die Firma aber schon unzählige verschiedene Produkte und Dienstleistungen getestet und auf den Markt gebracht. Alles in einem sehr sehr hohen Tempo, mit flachen Hierarchien und in verschiedensten Branchen: von der „normalen“ Digitalagentur über eine eigene Kaffeemarke bis hin zu einer Plattform für geteilte Mahlzeiten war hier schon viel dabei. Hierbei ist nicht immer alles gut und kann auch schnell mal weggeworfen werden, aber das Risiko ist überschaubar.

Die Capo Companies gehört sicherlich zur NEW Economy und weiss sich in dieser zu bewegen und Schritt zu halten.

Die Entwicklung des Internets und dessen Konsequenzen sind alles andere als linear. Die Geschwindigkeit der Entwicklung ist genauso rasant wie unübersichtlich und eine ganze (digitale) Welt ist vernetzt um daran teilzunehmen.

Abgesehen von den politischen Ereignissen sind erste Konsequenzen daraus, dass Startups weltweit agieren können, einfach “mal online gehen”, ganze Märkte erschaffen und ihre Milliardenbewertung aufbauen, bevor der Staat es schafft mit seinen langsamen Prozessen Regeln für diese neuen Geschäftsmodelle in Kraft treten zu lassen. Egal ob Uber oder AirBnB – einfach mal machen und schnell wachsen. Eigentlich brauchen wir ja nur einen Laptop, ein Telefon, Strom und das berühmte Internet.

Gleichzeitig fragen sich mit Social Media aufgewachsene Jugendliche ob sie wirklich in der Hotellerie arbeiten müssen oder ob es vielleicht noch bessere Alternativen gibt. Was auch immer in dem Fall “besser” heißt.

Old vs. New Economy: auf den ersten Blick zwei Welten die gar nicht zusammenpassen sondern eher konkurrieren.

Die eine ist professionell, reich und erfahren. Die andere ist unprofessionell, arm und testet einfach auf unkonventionelle Art und Weise. Ein bisschen wie die Schreibweise dieses Artikels.

 

Und was machen die beiden jetzt?

Auch wenn es schnell mal zu Diskussionen (oder nennen wir es Austausch) kommen kann weil die Sichtweisen einfach aus anderen Welten kommen, so verstehen beide Firmen die Sichtweise der anderen. Und genau so hat man erkannt, dass man die Kräfte vereinen sollte um Synergien zu schaffen. Das Beste aus beiden Welten

Wir leben in einer unglaublich spannenden Zeit. In einer Zeit in der eine Website deutlich wertvoller ist als Hilton, in der künstliche Intelligenz in absehbarer Zeit eine Vielzahl an Jobs ersetzen/verschieben wird, in der wir bald “virtual” nicht von “real” reality unterscheiden können.

Die Digitalisierung wird extreme Folgen haben und wenn wir Glück haben lachen wir über die heutigen dramatisierenden Prognosen mancher Soziologen weil unsere KI das Geld für uns verdient. Wenn wir Pech haben ruhen wir uns aber auf dem Wohlstand aus und verschlafen unsere Chancen.

Vielleicht müssen wir auch nicht alles selbst machen. Vielleicht ist es genau der Moment wo wir die Situation erkennen und Platz für Ideen und Menschen schaffen und diese dann Lösungen für Probleme finden, die wir heute noch gar nicht kennen.

 

Also?

Im Living Lab werden vielversprechende Projekte identifiziert und mittels digitaler Instrumente in einem extrem schlanken Prozess (166 Tage) validiert, um aus Versprechen eine Realität zu machen – one way or the other.

Eine Validierung die mehr aussagt als jeder Business Plan und alle weiteren damit zusammenhängenden Entscheidungen vereinfacht.
Und ein Prozess der das Risiko für das Corporate Venture Capital so weit minimiert wie nur möglich.

Das Living Lab verbindet somit die Expertise der Old Economy mit der Innovationskraft der New Economy und nutzt die Vorteile beider Welten.
Die Unternehmensgruppe Derag und die Capo Companies haben alles was das Living Lab braucht: Erfahrung, Kapital, Raum für Feldversuche, das richtige Netzwerk, Know-How in der Digitalen Welt und Freelancer ohne Ende.

Es war an der Zeit ein ausgestattetes Labor zu bauen, was klar definierte Ziele hat, wo digitale Natives ihre Ideen züchten können, durch erfahrene Experten beraten werden und dann in der Realität testen.

Das ist The Living Lab.

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