Die klassischen „Wohn-Modelle“ kommen noch aus einer Zeit in der man 30 Jahre lang den gleichen Job hatte. Miete? Makler, Provision, Miete, Küche, Möblierung. Kauf? Makler, Provision, Kauf-Nebenkosten, lebenslang verschuldet.
Dieses „alten“ Kauf- und Mietmodell sind heute sicherlich noch für einen Teil der Gesellschaft zutreffend. Vielleicht sogar für einen großen Teil. Vielleicht hinterfragt ein Teil dieses Teils aber auch einfach nicht. Wir können uns ja auch nicht einfach neue Modelle ausdenken. Oder doch?
Das Leben ist schneller geworden und die Welt kleiner. Lebensmittelpunkte können schneller getauscht werden,. Von A nach B zu kommen war so einfach wie noch nie. Eigentum wird immer unwichtiger. Nutzen und Dienstleistung wichtiger. Digitalisierung und Automatisierung.
Und dann soll ich mich in München bei 100 Wohnungen bewerben (von denen ich 50 gar nicht mehr will aber mittlerweile nehme ich alles), von 10 eine Antwort bekommen, bei 3 eingeladen werden um mich dann mit 30 anderen Bewerbern um die Wette zu schleimen?
Und wenn ich dann endlich eine Wohnung bekommen habe muss ich erstmal Provision (gut, nicht mehr überall) + Kaution zahlen, hässliche Küche ablösen, erste Miete zahlen und die Wohnung dann möblieren?
Ok, na gut – ist halt so bzw. war schon immer so.
Dann lebe ich in der Wohnung (die mir gar nicht mal so gut gefällt), spare 10 Jahre bis ich endlich den Anteil an Eigenkapital auf dem Konto habe um mir das Reihenhaus zu kaufen wo ich zumindest einen Garten habe. Gut, dann brauch ich zwar länger in die Arbeit (anderes Thema: muss ich wirklich vom Büro arbeiten?), dafür habe ich mein Reihenhaus und mich mein Leben lang verschuldet.
Und was ist wenn ich nicht mehr in München bleiben will?
Was ist wenn ich mich trenne und meine Frau/Mann das Haus behalten will?
Was ist wenn ich meinen Job wechsel?
Was ist wenn autonome Fahrzeuge kommen und ich gar nicht so nah an der Sbahn hätte wohnen müssen?
Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer der jungen Arbeitnehmer ist laut einer Studie der IAB auf 536 Tage gesunken. Das sind knapp 18 Monate.
Hört sich bisschen danach an als würden hier Chancen für neue „Wohn-Modelle“ enstehen.
Bahncard100, Netflix, Spotify, DriveNow, AirBnB, Uber sind jetzt so die ersten, die einfallen und die die klassischen Modelle ausgehebelt haben.
Also:
Her mit den Ideen und den Menschen!